Wenn Wände atmen

Smart-Home-Systeme sorgen für gesündere Raumluft

Was wäre, wenn dein Haus wie eine Lunge wäre, du an der Haustür begrüßt wirst und dein Auto von selbst in der Garage geparkt wird? Smart-Home-Systeme und das Internet der Dinge beeinflussen unsere Art zu Wohnen schon heute. Doch es eröffnen sich noch viel mehr Möglichkeiten für die Zukunft. Raumluft spielt dabei eine bedeutende Rolle.

Mit einem leisen Summen öffnet sich die Tür des Autos. Davor steht ein junger Mann. Er hat braune Haare, trägt ein blaues Hemd und eine schwarze Krawatte. Er lächelt und heißt dich zuhause willkommen. Du steigst aus. Eine kurze Berührung an der Schulter – das Bild flackert. Nicht weiter verwunderlich, denn bei dem jungen Mann handelt es sich um ein Hologramm. Eine dreidimensionale Darstellung der künstlichen Intelligenz, die alle Geräte in deinem Haus verbindet.

Smart Home Anwendungen

Dein selbstfahrendes Auto, wird wie von Geisterhand über unsichtbare Magnetschienen in der Garage geparkt und beim Betreten der Fußmatte, öffnet sich die Tür. Du betrittst das Haus. Die Luft ist angenehm warm. Du atmest durch. 23 Grad Celsius, teilt dir das Haus per augmented reality über deine Brille mit. Dabei hast du gar keine Heizung mehr. Perfekte 53 Prozent Luftfeuchtigkeit, obwohl die Fenster geschlossen sind. Du lehnst dich an die Wand und spürst einen leichten Windzug an deinem Hinterkopf. Wie kommt die Luft ins Haus von Morgen?

Das Haus von Morgen

Smarte Baukunst

Die Lösung: neue Baustoffe. Im Haus von Morgen sind Wände und Wandfarben atmungsaktiv. Sauerstoff und frische Luft gelangen je nach Bedarf gesteuert nach innen. Gerüche, Schadstoffe und überschüssige Feuchtigkeit gelangen kontrolliert nach draußen – wie bei einem Menschen, der über die Lunge Sauerstoff aufnimmt und Kohlenstoffdioxid ausatmet. Eine Möglichkeit dazu sind flexible, elektrisch geladene Poren in den Baumaterialien. Durch Umverteilung der Ladungen lassen sie sich in ihrer Größe beeinflussen. Erkennen Biomembranen in der Farbe eine Veränderung der Raumluftqualität, öffnen oder schließen sich die Poren und gleichen die Veränderung aus.

Effiziente Abwehr von Schadstoffen

Damit Schadstoffe in der Außenluft nicht nach innen gelangen, braucht es effiziente Filter. Mit Aktivkohle versehene Vliesstoffe, die wie eine Tapete auf der Wand angebracht werden, ermöglichen eine zuverlässige Adsorption – auf kleinstem Raum. Aktivkohle, die in den Stoff eingewoben ist, nimmt Stickstoffdioxid auf, bevor er die Innenräume erreicht. Das gasförmige Oxidationsprodukt kann bei einer Dauerbelastung vor allem bei Asthmatikern eine Bronchialverengung auslösen.

Frische Luft dank Aktivkohlefilter

Dank der Aktivkohlefilter bleibt die Konzentration weit unter dem Durchschnittswert von 15 Mikrogramm pro Quadratmeter. Denn die Filter in der Wand werden von einem Smart-Home-System gesteuert. Nachdem du der künstlichen Intelligenz beigebracht hast, welche Anforderungen du an die Raumluft stellst, ermittelt diese den optimalen Richtwert. Durch die Fenster kommt in Zukunft nur noch Licht, die Luft „atmen“ die Wände ein und aus.

Heizen ohne Heizung

Ein weiterer Vorteil: Energieeffizienz. Vor allem beim Heizen. Denn das System lüftet nur dann, wenn sich die Luftqualität vom gewünschten Richtwert entfernt. Gepaart mit einer effektiven Wärmedämmung geht kaum Wärmeenergie verloren. So bleibt die Raumtemperatur stabil zwischen 20 und 23 Grad – ohne Heizung.

Die Wärme, die Fotovoltaik Anlagen auf dem Dach speichern, bleibt im Kreislauf erhalten. Lüften musst du nicht mehr. Auch die Feuchtigkeitskonzentration fällt nie unter den Grenzwert von 40 Prozent, was eine starke Reizung der Schleimhäute, Haut und Augen zur Folge hätte. Sie steigt aber auch nicht über 60 Prozent und verhindert so die Bildung von Schimmel. Gelangen die Schimmel-Sporen in die Atemwege, können sie Asthma verursachen und Allergien auslösen.

Nie wieder niesen

Neben Schimmel-Sporen verursachen teilweise auch andere Inhalationsallergene wie flüchtige organische Verbindungen, sogenannte VOCs, durch eine Dauerbelastung Allergien. Zu diesen gehören beispielsweise Kohlenwasserstoffe, Alkohole und organische Säuren. Die aerogenen Stoffe entstehen durch Baumaterialien, Putzmittel oder Tabakrauch. Eingeatmet lösen sie auf Schleimhäuten Reizungen und Entzündungen aus, die ebenfalls Allergien fördern. Weitere Luftschadstoffe wie Formaldehyd, das vor allem in Neubauten vorkommt, können noch stärkere Gesundheitsschäden bis hin zu Krebs verursachen.

Eine umfassende Raumluftanalyse kann vorbeugen. Ist eine zu hohe Konzentration erkannt, adsorbiert eine intelligente Luftfilteranlage die Schadstoffe aus der Raumluft. So bleibt die Gesamtkonzentration im Mittel unter 0,1 Parts per Million, ein guter Richtwert. Smarte Häuser haben die Gesundheit im Blick. Das macht Sinn, denn in Industrieländern verbringen wir Schätzungen zufolge bis zu 90 Prozent unserer Lebenszeit in Innenräumen.

Nachhaltige Filterlösung

Nachhaltige Filterlösung

Deshalb sind zuverlässige Luftfilter essentiell. Passende Lösungen bietet Freudenberg Filtration Technologies: Das imprägnierte Kohlenstoffmedium des Multifunktionsfilters für Innenraumluft ist auf aerogene Schadstoffe wie Formaldehyd, VOCs oder Ammoniak ausgelegt. Auf Wunsch lässt sich eine biozid- und nanosilberfreie biofunktionale Schicht integrieren, die dreifachen Schutz vor Luftschadstoffen und Verunreinigungen im Haushalt bietet. Das mehrschichtige System ist eine ideale Kombination aus Gasphasen- und Partikelfilter.

Vorgeschaltete Filter erhöhen zusätzlich die Langlebigkeit. Mit Smart-Home-Anwendungen wie einem Luftfiltersensor, lassen sich die Filteroptionen effizient und energieschonend nutzen. Fein zieht sich das sensorische Kabel durch den Filter, reagiert auf kleinste Reize und meldet der künstlichen Intelligenz, ob ein Filter noch optimal arbeitet, oder ausgetauscht werden muss. Das smarte Haus meldet zurück, ob die Raumluftsensoren eine Abweichung vom Richtwert erkannt haben und ob gelüftet werden muss. Schlaue Filter eben – sie kommen dann zum Einsatz, wenn sie gebraucht werden.