Die aktuelle Coronavirus-Situation
Unsichtbare globale Gesundheitsbedrohung
Auch wenn sich die Lage täglich ändert, gelten einige Erkenntnisse unabhängig von der Entwicklung der aktuellen Pandemie. Die WHO erklärte die Ausbreitung des Coronavirus zu einer Pandemie, was bedeutet, dass sie sich global über alle Kontinente erstreckt. Unabhängig von der weiteren Entwicklung wird erwartet, dass die Folgen weltweit sämtliche Lebensbereiche nachhaltig beeinflussen werden.
Als primärer Übertragungsweg hat sich der direkte physische Kontakt herausgestellt, bei dem die Infektion durch Tröpfchen aus dem Atem und stärker noch beim Niesen oder Husten weitergegeben wird. Sitzt man mit anderen Menschen in einem Fahrzeug, ist das Risiko besonders hoch. Es wird daher ausdrücklich empfohlen, vorbeugende Maßnahmen zu treffen, die eine Ausbreitung in Fahrzeugen bremst. Eine effektive Methode ist der Einbau eines hocheffizienten Kfz-Innenraumfilters.

Coronaviren verstehen
Coronaviren wie das SARS CoV-2 verdanken ihren Namen den kronenartigen Spikes auf ihrer Oberfläche. Das Wort „Corona“ steht in der lateinischen Sprache für Kranz oder Krone. Die Viren sind sphärische Teilchen mit einem Durchmesser von 120 nm und treten als Aerosoltröpfchen auf. Es sind optimistische Annahmen im Umlauf, dass die Viren, sobald das Wetter wärmer oder feuchter wird, inaktiviert sind. Dies wird jedoch nicht der Fall sein, da sich das Virus selbst unter feuchtwarmem Klima in Asien und Südamerika sowie im heißen und trockenen Mittleren Osten rasant ausbreitet.
Coronaviren sind entlang eines breiten Spektrums unserer normalen Lebensbedingungen sehr stabil. Signifikante Rückgänge der Virusaktivität werden lediglich unter extremen Bedingungen festgestellt – bei Temperaturen > 38 °C und einer relativen Luftfeuchte > 95 %.

Der Infektionsweg
Coronaviren kommen in Tröpfchen vor, die von infektiösen Personen beim Atmen, Niesen oder Husten ausgestoßen werden. Studien legen nahe, dass die Größe der Aerosolpartikel personenabhängig zwischen 0,05 μm und 16 μm variiert. Selbst die größten Tröpfchen schrumpfen durch Verdunstung schnell unter 1 μm und formen dabei einen sogenannten Tröpfchennukleus.
Das Coronavirus auf Oberflächen
- Die kleinsten Partikel bleiben für lange Zeit in der Luft und können leicht eingeatmet werden, während größere Partikel sich auf Oberflächen absetzen und durch passive Infektion (berühren, einatmen) übertragen werden.
- Das Virus SARS CoV-2 verhält sich offenbar wie andere Virentypen und kann auf Oberflächen zwischen ein paar Stunden und mehreren Tagen aktiv bleiben.
- Viren auf Oberflächen können sich durch Luftverwirbelungen oder Vibrationen bei der Fahrt wieder loslösen und erneut Aerosole bilden.
- Selbst in ruhigen Umgebungen kann das Aufwirbeln und Absetzen bis zur Inaktivierung des Virus andauern.
- Das Virus bleibt auf Kunststoffoberflächen besonders lange – in der Regel 7 bis 72 Stunden – aktiv.
- In geschlossenen Räumen wie Fahrzeuginnenräumen sollte die Luft entweder direkt an die Umgebung abgegeben oder bei Umluftbetrieb über einen hocheffizienten HEPA-Filter gefiltert werden.
Coronavirus-Gefährdung in Gegenden mit hoher Luftverschmutzung größer

In Zusammenhang mit dem sich weltweit zunehmend ausbreitenden Covid-19 (Corona) Virus gibt es offensichtlich immer mehr Hinweise die darauf hindeuten, dass eine höhere Luftverschmutzung einen schwereren Verlauf der Krankheit nach sich ziehen kann. Hier drei Veröffentlichungen zum Thema:
- Die „European Public Health Alliance“ (EPHA) warnte beispielsweise, dass Menschen, die in Gegenden mit stärkerer Luftverschmutzung leben, einem erhöhten Covid-19-Risiko ausgesetzt seien [1]. Wissenschaftlich bewiesen ist, dass eine hohe Luftverschmutzung zu Bluthochdruck, Diabetes und Atemwegskrankheiten führen kann. Laut EPHA verbinden nun auch immer mehr Ärzte verschmutzte Luft mit einer höheren Covid-19-Sterblichkeitsrate. Auf den Punkt gebracht: Ein durch hohe Luftverschmutzung verursachter schlechter Gesundheitszustand hängt wahrscheinlich mit der Überlebensrate von Covid-19-Erkrankten zusammen.
- Die New York Post berichtete [2], dass das Coronavirus gefährlicher für Bewohner in Gegenden mit höherer Luftverschmutzung sein könnte. Sie verknüpften die Vermutungen, dass die Lungen dieser Menschen tendenziell bereits eher beeinträchtigt und das Immunsystem geschwächt sei, mit Annahmen basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen [3] nach dem SARS-Cornavirus-Ausbruch aus dem Jahr 2003. Wissenschaftler fanden heraus, dass mit SARS infizierte Patienten aus Regionen mit hoher Luftverschmutzung mit einer Wahrscheinlichkeit von 84 Prozent eher sterben würden, als Menschen aus weniger verschmutzen Gegenden.
- Die Los Angeles Times wies zudem auf die mögliche Verbindung mit einem Zitat des Leiters des „Center for Climate, Health, and the Global Environment“ Aaron Bernstein hin, der an der „Harvard T.H. Chan School of Public Health“ sagte: „Es gibt zahlreiche Beweise, dass Luftverschmutzung die Wahrscheinlichkeit erhöht, an einer Lungenentzündung zu erkranken; und wenn man daran erkrankt ist, einen schwereren Verlauf zu entwickeln. Im Falle von Covid existiert kein direkter Beleg hierfür. Aber es würde mich überraschen, wenn eine hohe Luftverschmutzung keinen Einfluss auf das Risiko einer Covid-Infektion und die Schwere des Krankheitsverlaufs hätte.“
Obwohl es also keinen wissenschaftlichen Beleg im vorliegenden Fall gibt, deuten doch einige Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen der Coronavirus-Gefährdung und einer hohen Luftverschmutzung hin. Unabhängig hiervon empfehlen wir, alle möglichen Maßnahmen zur Sicherung einer guten Luftqualität in Ihrem alltäglichen Umfeld für Sie und nahestehende Menschen zu ergreifen.
Quellen:
[1] https://epha.org/coronavirus-threat-greater-for-polluted-cities/
[2] https://nypost.com/2020/03/19/air-pollution-increases-coronavirus-vulnerability-experts-say/
[3] https://ehjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/1476-069X-2-15
[4] https://www.latimes.com/california/story/2020-03-21/coronavirus-air-pollution-health-risk